Der Verein lebendiges Köppern e.V. hat am Pfingstmontag vor dem Forum Friedrichsdorf ein Mühlen – Denkmal eingeweiht mit der Enthüllung einer erklärenden Schautafel. Mehr als 50 Besucher waren gekommen, sicher nicht nur wegen der gebotenen Brezeln und Getränke oder um bei der kleinen Mühlenwanderung mitzugehen, die A. Will im Anschluss führte.

Schon am 3. August 2010 hatte August Will, Lokalhistoriker und Ehrenmitglied des Vereins, eine Idee. Er schrieb: „Ich unterhielt mich heute mit Herrn Purrmann über den Mühlstein der Grunermühle, den er in seinem Garten verwahrt. Er würde diesen unserem Verein zur Verfügung stellen, wenn wir dafür einen repräsentativen, allseits zugänglichen Platz in Köppern hätten.“

Und brachte damit den Stein mit seiner Bekanntmachung in der Mitgliederversammlung 2011 ins Rollen. Spontan bildete sich eine Arbeitsgruppe „ Mühlstein“ ( M. Röser ,A.Will, K. Ziehm). Sie musste 2 Jahre lang unermüdlich dranbleiben, um die Idee zu verwirklichen.

Mit den Eheleuten Purrmann musste ein Schenkungsvertrag ausgearbeitet werden. Die Art der Aufstellung sollte angemessen sein und einen Bezug zum tatsächlichen Mühlenbetrieb haben. Eingehende Planung führte zu dem Halbreif, der die Haltevorrichtung symbolisieren soll, mit der dieser Mühlstein in regelmäßigen Abständen aus seinem Lager gehoben und mit Hammer und Meisel geschärft wurde. Eine entsprechende Schlosserei musste gefunden werden, um die Pläne in Stahl umzusetzen. Die Suche nach einem geeigneten Standort nahm ebenfalls einen breiten Zeitraum ein. Der Standort sollte ein Platz mit Publikumsverkehr sein, er durfte nicht zum Verkehrshindernis werden, und er sollte möglichst zentral liegen. Um den Stein dort positionieren zu dürfen, war es nötig, mit der Stadt einen Leihvertrag abzuschließen. Und außerdem musste der Stein ja noch bei den Eheleuten Purrmann abgeholt, gereinigt und schließlich und endlich aufgestellt werden, zusammen mit den ebenfalls von den Purrmanns gestifteten schweren Steintrögen für Blumenschmuck. Dafür sorgte dankenswerterweise der Steinmetz Roos, ohne eine Rechnung zu stellen.
Heute, am Pfingstmontag 2013, war es endlich soweit; das Denkmal konnte eingeweiht werden. Viele Bürger und Vertreter der städtischen Gremien konnte der 2. Vorsitzende M. Röser in seiner Einführungsrede begrüßen.

Einweihung am 20.05.2013 Nr. 6

 

Er bedankte sich bei allen fleißigen Helfern, insbesondere bei Karin Ziehm, die als Architektin die Bauplanung, Umsetzung und Abnahme in die Hand genommen hatte und überreichte Frau Purrmann einen Blumenstrauß. In seiner Rede und auch in der anschließenden Rede des Ortsvorstehers K. Fröhlich, wurde noch einmal deutlich, wie wichtig dieser Mühlstein für Köppern ist. Stammt er doch aus der Tannenmühle! Köppern, damals noch Copperno, wurde zum ersten Mal urkundlich erwähnt im Jahre 1269, als Gerhard III von Eppstein dem Burchard Printsac d i e s e Mühle zum Lehen gab.
Frau Ethel Purrman, geb. Gruner, enthüllte zur Feier des Tages die zugehörige Schautafel. Sie hat den Mühlstein von ihren Eltern, den letzten Besitzern der Tannenmühle (Grunermühle) geerbt. Dort ist sie aufgewachsen und hat sogar früher selbst noch beim Schleifen des Mühlsteins mitgeholfen. Auf der Schautafel sind u.a. ihre Eltern, Herr Carl Heinrich Gruner sowie seine Ehefrau Meta Gruner, abgebildet , die die Grunermühle als Getreide- Mühle bis 1959 betrieben haben.
Die Tochter des letzten Müllers freut sich besonders, dass der Mühlstein der ersten Mühle in Köppern nun einen würdigen Ort gefunden hat und an die 700 jährige Mühlentradition Köpperns erinnert.

Einweihung am 20.05.2013 Nr. 8

 

Text erstellt von Uta Petry