Die vom Verein Lebendiges Köppern organisierte Samstags-Wanderung zum Ursprung des Köpperner Trinkwassers fand auch diesmal wieder – vor allem bei beachtlich zahlreichen aufgeschlossenen Neubürgern – viel Interesse.
Als kompetenter Fachmann hatte sich wieder der Betriebsleiter des Betriebszweigs Wasser der Stadt Friedrichsdorf, Herr Dipl.-Ing. Andreas Atzbach, mit seinem umfassenden Wissen über das Köpperner Trinkwasser und den Verbund mit den Nachbargemeinden dankenswerterweise bereit erklärt, auf alle Fragen der interessierten Teilnehmer fundierte Auskünfte zu erteilen.
Von den artesischen Quellen bis über die Besichtigung der Wasseraufbereitungs-anlage im Wiesenweg konnten sich die Besucher über den neuesten Stand der Köpperner Wasserversorgung und den hohen Anspruch an die hohe Qualität des Köpperner Trinkwassers informieren.
Wurden die Einwohner noch bis zum Übergang vom 19. ins 20 Jahrhundert über eine Brunnenleitung aus dem Bornfeld durch Laufbrunnen oder eigene Einrichtungen im Hausbereich mit Trinkwasser versorgt, so konnte – nach Einführung der Elektrizität in Köppern im Jahre 1912 – eine neue Hochdruckwasserleitung mit zentraler Pumstation und hochgelegenem Wasserreservoir auch höhergelegene Ortslagen mit neuen Hausanschlüssen in einen gemeindeeigenen Verbund einbeziehen. In der Zeit nach dem 2. Weltkrieg reichte das Trinkwasserauf-kommen durch die Vergrößerung der Gemeinde und die überall zu verzeichnende Grundwasserabsenkung nicht mehr aus. Man musste sich nach neuen Quellen umsehen und konnte schon 1949 durch eine Bohrung in den Feuchtwiesen in der Nähe der heutigen Tennisplätze und mit Schürfgräben zusätzliche Wassermengen erschließen.
Im Jahr 1948 entdeckte der Betriebsleiter der Hutfabrik, Otto Hoppert, im Mühlteich eine ergiebige Trinkwasserquelle, die 1957 bei Sondierungsversuchen ein erstaunlich umfangreiches Wasseraufkommen bester Qualität versprach, das vorher der Hutfabrikation diente und darüberhinaus in den Erlenbach und Mühlgraben abgeführt wurde. Durch Einsparung von kostspieligen Tiefbohrungen und Abgaben an die Nachbargemeinden, im Rahmen eines ausgedehnten Netzverbundes, war der örtliche Wasserbedarf bis in die heutige Zeit gesichert und konnte 1972 bei der Entstehung der Gesamtstadt Friedrichsdorf, als willkommener Teil der sogenannten „Köpperner Mitgift“, in deren Haushalt mit eingebracht werden.
Eine dritte Schürfung erfolgte in neuerer Zeit, auf der Pfarrwiese im Töngesrod, in der Nähe des Ketzerbornbereichs nahe er Rodheim-Rosbacher Grenze, über die weitere Wassermengen dem Verbund zugeführt wurden.
Bei nachträglich ausgesprochenem Interesse an einer weiteren „Wasserführung“ hofft der Verein Lebendiges Köppern erneut auf die aktive und sachkundige Hilfe von Herrn Andreas Atzbach zählen zu können, der nach zweistündiger Führung durch die Köpperner Wasserversorgung eine dankbare und bestens orientierte Teilnehmerschar zum respektvollen Verbrauch des Köpperner Trinkwassers bis zu einer nächsten Führung mit dem Verein Lebendiges Köppern verabschieden konnte.
Bericht: August Will Photos: Joachim Hoffmann
Noch keine Kommentare